Dorfbewohnerin an ihrem Wasserhahn bzw. Wasserstelle.In der Provinz Oudomxay im Norden von Laos haben viele Familien nur eingeschränkten Zugang zu sauberem Wasser. Meist nutzen sie verunreinigtes Brunnen- bzw. Flusswasser; Durchfälle und andere Krankheiten sind die Folge. CDEA hilft in drei Dörfern bei der Installation von Wasserversorgungssystemen und schult die Bewohner in ihrer Handhabung und Wartung. Asien; Südostasien; Laos; Demokratische Volksrepublik LaosCDEA; Community Development and Environment
Wasserknappheit

Wie der Welthandel das Wasser verknappt

Wasser bedeutet Leben, doch in vielen Regionen der Erde wird das Wasser knapp. Intensive Landwirtschaft und Industrie verbrauchen am meisten und der Klimawandel verstärkt die Wasserknappheit noch. Ganze Regionen verwandeln sich in Wüsten mit katastrophalen Folgen für Mensch und Umwelt.

Wasserknappheit durch globalen Konsum

In Deutschland verbraucht jeder Mensch etwa 120 Liter Wasser pro Tag im Haushalt: beim Kochen, Putzen und Duschen, für die Toilettenspülung, die Wasch- und Spülmaschine. Doch insgesamt verbraucht jeder 33 Mal so viel Wasser am Tag, nämlich rund 4.000 Liter. Diese enorme Zahl beinhaltet den Wasserverbrauch für die Herstellung der Nahrungsmittel und Güter, die in Deutschland tagtäglich jede Person im Schnitt konsumiert. Diese Wassermenge heißt virtuelles Wasser, weil es nicht unmittelbar zu sehen ist. Verbraucht wird es dennoch, oft in den ohnehin wasserarmen Regionen der Erde.

Wassermangel trifft arme Menschen am härtesten

Schon heute lebt ein Fünftel der Erdbevölkerung in Regionen, in denen mehr Wasser verbraucht wird als wieder in den Kreislauf zurückfließt. Dadurch sinkt vielerorts der Grundwasserspiegel, was wiederum Trinkwasser-Brunnen versiegen lässt.

Arme Familien und Kleinbauern trifft der Wassermangel besonders hart. 2,1 Milliarden Menschen haben keinen direkten Zugang zu Trinkwasser und müssen weite Wege dafür zurücklegen. Wer in städtischen Randgebieten lebt, hat es in vielen Ländern ebenfalls oft schwer: Die Versorgung mit Trinkwasser funktioniert nur wenige Stunden am Tag und ist teuer. Das liegt auch an der massenhaften Verschmutzung von Wasser durch Düngemittel und Pestizide aus der Landwirtschaft, Fäkalien und Medikamente aus der Tierhaltung und durch Gifte aus der Industrie.

Die reichen Länder sind in der Pflicht

Bis 2050 soll der Wasserverbrauch für die Erzeugung von Lebensmitteln, Industrieprodukten und Energie weiter steigen. Die intensive Landwirtschaft ist mit 70 Prozent der größte Wasserverbraucher. Wetterextreme infolge des Klimawandels werden die Probleme weiter verschärfen. Deshalb muss die Politik den Agrarsektor und die Industrie dazu bringen, verantwortungsbewusster und nachhaltiger mit der Ressource Wasser umzugehen als bisher. Und Deutschland muss den Import virtuellen Wassers aus den trockenen Regionen der Welt spürbar reduzieren. Vor allem muss die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden, damit Wasserkreisläufe und Grundwassersysteme ihr Gleichgewicht halten können.

Was Brot für die Welt gegen Wasserknappheit tut

Wir setzen uns zusammen mit unseren Partnerorganisationen vor Ort dafür ein, dass sich mehr Menschen mit Trinkwasser versorgen können. Wir unterstützen zum Beispiel Projekte zum Bau von Auffangbecken, Filteranlagen und Wasserleitungen. Die Partner beraten Familienbetriebe, wie sie Dürren überstehen und die Wasserspeicherfähigkeit ihrer Böden verbessern. Sie schulen Kleinbauernfamilien, wie sie trotz Klimawandel ihre Ernten retten und erfolgreich Reis und Gemüse anbauen können. Darüber hinaus fördern wir die Klimaresilienz des Regenfeldbaus, weil er kostengünstig und umweltschonend ist. International verteidigen wir das Menschenrecht auf Wasser, fordern ein Mitsprache-Recht bei der kommunalen Wassernutzung ein, bekämpfen Landraub und setzten uns für Klimaschutz ein.

Was Sie selbst tun können

Im Vergleich zu anderen Ländern sind wir Deutschen Meister im Wasser Sparen, doch nur im Haushalt. Wir vergessen dabei das Wasser, das wir durch unseren Konsum verbrauchen. Ein nachhaltiger Lebensstil senkt den Verbrauch virtuellen Wassers erheblich. Wer beispielsweise auf saisonale und regionale Produkte setzt, verbraucht meist weniger Wasser als beim Kauf importierter Waren. Sie können auch gegenüber der Politik darauf drängen, verlässliche Siegel einzuführen, die den virtuellen Wasserverbrauch angeben. Und Sie können die Unternehmen in die Pflicht nehmen, beim Wirtschaften gezielt die Menschenrechte der Bevölkerung auf Wasser und Nahrung zu achten. Schreiben Sie ihnen Ihre Meinung.

Eine weitere Möglichkeit ist eine Spende, mit der Sie eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Wasserpolitik unterstützen, für die Brot für die Welt sich einsetzt.

Material zum Mitnehmen

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